PATAGONIEN
Es heißt immer, Patagonien bedarf keiner Einführung. Dieses wilde und verlassene Land hat zu allen Zeiten in den exotischen Phantasien vieler Abenteurer seinen Platz gefunden. Dieser hinterste Winkel des legendären Anden-Gebirges war für viele Entdecker das Ende der Welt. Wie alle Enden der Welt ist es voller Geheimnisse, die nur den starken Winden bekannt sind. Dank seiner Lage in der Nähe der Antarktis war Patagonien Jahrmillionen lang völlig von großen Eisflüssen bedeckt, zu Zeiten, als der Mensch noch gar nicht existierte. Das Eis und die Jahre haben hier einen unglaublichen Granitblock gebildet, der aus 3000 m Höhe auf weite Ebenen und Sandwüsten, grüne subantarktische Wälder, Tausende und Abertausende von Quadratkilometern des wirklich noch aus dem Pleistozän stammenden Eises, Steilküsten mit vielen Fossilen, die schon von Darwin erkundet wurden, und Gletscher wie den Perito Moreno herabblickt. Riesige türkisfarbene Seen bilden das Tor zu dieser prähistorischen Landschaft, in der die Dimensionen hundertfach größer sind als normal, ebenso wie die Mythologie und die Phantasie des Reisenden, welcher sich der Herausforderung stellt, diese Gegend zu erkunden. Die Artenvielfalt ist ebenso reichhaltig wie selten, sowohl in der Tier als auch in der Pflanzenwelt. Das Begehen, Entdecken und Erforschen dieser Region sollte genügen, um den Rhythmus der Natur wiederzufinden, zu erleben und zu genießen. Eine Reise nach Patagonien, aus welchen Gründen auch immer, lohnt zu jeder Jahreszeit.
EL CHALTEN
Mitten im Herzen der patagonischen Andenkette und zu Füßen des majestätischen Fitz Roy liegt El Chaltén, ein kleines Städtchen im Norden des Nationalparks Los Glaciares, das vom Tourismus lebt. Die Gegend bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, für Aktivitäten und Sport an der frischen Luft und in den Bergen: El Chaltén ist die nationale Hochburg des Trekkings. Von kurzen Spaziergängen zu nahen Aussichtspunkten bis hin zu mehrtägigen Wanderungen oder Kletterausflügen an die riesigen vertikalen Bergwände – Anfänger oder erfahrener Bergsteiger, jeder kommt hier auf seine Kosten.
EL CALAFATE
Der Nationalpark Los Glaciares wurde 1937 geschaffen, um ein weites, vom Kontinentalen Eismeer und Gletschern bedecktes Gebiet zu schützen. Aufgrund seiner spektakulären Schönheit, dem wissenschaftlichen Interesse an seinen Gletschern und der Existenz von vom Aussterben bedrohten Spezies wurde es 1981 von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Der bekannteste Gletscher, der Perito Moreno, ist mit einer Breite von 5 km und einer Höhe von 60 m die Hauptattraktion dieser Region. Das Krachen der kalbenden Gletscher, das Aufprallen des blauen Eises auf das Wasser, das Geräusch eines vorbeiziehenden Eisbergs sind unvergesslich. Von den Aussichtsplattformen aus kann man aus nächster Nähe den gigantischen Gletscher bestaunen. Der Upsala-Gletscher ist mit seinen 10 km Breite und 50 km Länge der größte und der Onelli mit seinem stillen See, den Lenga-Wäldern auf einer Seite und den schneebedeckten Bergen auf der anderen, sicher einer der schönsten. Hier leben Füchse, Nandus, Gürteltiere, Kondore, Guanakos und Pumas.
USHUAIA
Ganz im äußersten Süden des südamerikanischen Kontinents liegt Feuerland, eine Gegend, die von europäischen Entdeckern oft beschrieben wurde, wo man sich am Ende der Welt fühlt in einer wilden, sagenumwobenen Welt. Das Gefühl der Isoliertheit hat auch etwas Belebendes für alle Abenteuerlustigen. Ushuaia, die südlichste Hauptstadt der Welt, an der gleichnamigen Bucht, dem Beagle-Kanal und den Inseln Navarino und Hoste gelegen, wurde 1884 gegründet. Von 1906 bis 1940 war hier nur ein Gefängnis, das heute in der Marinebasis untergebracht ist. Der Beagle-Kanal mit seinen schneebedeckten Bergen hat seinen Namen von dem Schiff erhalten, in dem Darwin 1832 in ihm unterwegs war, im Rahmen der 2. Expedition des Kapitäns Fitz Roy. Weiter entfernt liegen das Kap Hoorn und das antarktische Eis.
Die Gegend bietet Abenteuer aller Arten: Wandern entlang der Beagle-Küste durch Lenga-Wälder am Ufer von Seen, in denen Biber ihre Höhlen bauen, im Himmel schweben die Kondore. Oder mit der Eisenbahn, die damals von den Gefangenen eingeweiht wurde. Oder mit dem Kajak zum Kap Hoorn, oder auch mit dem Pferd auf der Suche nach Überresten der Indianer. Oder per Kreuzschiff in die Antarktis, die letzte Grenze. Sie sehen, an Abenteuern mangelt es nicht!