Am Fuße der Anden, bevor die weiten verlassenen Gebiete weiter östlich beginnen, liegt die argentinische Stadt Mendoza, welche bis zum Bau der Eisenbahn 1884 praktisch vom Rest des Landes isoliert war. Diese Stadt wurde 1861 von einem Erdbeben mit anschließendem Brand vollständig zerstört und dann wieder aufgebaut. Das Klima ist trocken und mild, der Himmel den Großteil des Jahres über wolkenlos. Die Felder sind dank künstlicher Bewässerung zu Oasen von Obstbäumen und Weingütern geworden und haben Mendoza zu einer modernen Stadt mit niedrigen Gebäuden, vielen Gärten und schattigen Alleen gemacht. Der Weinanbau ist der wichtigste Industriezweig, und die Provinz lebt von ihren eigenen Ernten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Weinindustrie nicht die wirtschaftliche Bedeutung, die ihr heute zukommt.
Aus dem 7000 km langen Gebirgszug der Anden sticht der Aconcagua (6962 m) als der höchste Gipfel in der sagenumwobenen Bergwelt Südamerikas heraus. Von ewigem Eis und spektakulären Gletschern bedeckt, deren Weiß mit dem Schwarz der Felsen interessante Kontraste bildet, ist der Aconcagua von einzigartiger Schönheit. Diese unendliche Aneinanderreihung von Bergen, Tälern und Schluchten zeichnet ein abrupt endendes Relief von außergewöhnlichen Ausmaßen, das von den Vorgebirgen im Westen bis zur chilenischen Grenze reicht. Die erstaunlichen farbigen Wände des Cañón de Talampaya und das isolierte Mondtal („Valle de la Luna”) sind stumme Zeugen aus den prähistorischen Zeiten der Anden.
Genau auf der anderen Seite der Bergkette, nur wenige Fahrtstunden von Mendoza entfernt, liegt die chilenische Hauptstadt, Santiago. Diese moderne Stadt, umringt von verschneiten Bergen, ist nicht nur aufgrund ihrer wirtschaftlichen Aktivität eine der wichtigsten Städte Südamerikas, sondern auch der Ausgangspunkt für die verschiedenen Touren durch das ganze Land. Ihre Lage ist dafür wie geschaffen: nur je zwei Stunden von schönen Stränden und gut ausgebauten Skigebieten entfernt.