SANTIAGO
Vor der imposanten Kulisse der schneebedeckten Anden brodelt das Leben der modernen Fünf-Millionen-Hauptstadt Chiles. An klaren Tagen sind die über 5000 Meter hohen Andengipfel zum Greifen nah. Dann lässt man von der Aussichtspromenade des bewaldeten Stadtbergs Cerro San Cristóbal das Panorama auf sich wirken: Hinter dem Band des Mapocho-Flusses reihen sich die Glasfassaden der neuen Geschäftsviertel und die Wohntürme der oberen Stadtbezirke bis zum Fuß der Kordillere. Zwei Freibäder, ein kleiner Zoo, ein Botanischer Garten und Restaurants laden zum Verweilen in dieser grünen Oase mitten in der Stadt ein.
Santiago hat viele Gesichter. Da ist das altehrwürdige Zentrum rund um die Plaza de Armas. Der bronzene Reiter Pedro de Valdivia erinnert an das Jahr 1541, als der Konquistador hier “Santiago de la Nueva Extremadura” gründete. Die Repräsentationsbauten am Hauptplatz stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert: die neoklassizistische Kathedrale, der ehemalige Gerichtshof (heute Historisches Museum), die Stadtverwaltung und die Casa Colorada (Stadtmuseum).
Inmitten der Hektik der Großstadt geht es auf der Plaza gemächlich zu: Maler preisen ihre Bilder an, Eisverkäufer klingeln mit ihren Karren, Schachspieler sind in ihre Partie versunken. Von hier schlendert man durch die belebten Fußgängerzonen, hinüber zum frisch restaurierten Regierungspalast Moneda oder Richtung Fluss zur eisernen Markthalle, wo sich die Früchte der Felder und des Meeres türmen. Kein schönerer Ort, um in einem der Speiselokale mitten im Markttreiben frischen Fisch oder Muscheln aus dem Pazifik zu kosten.
Ein ganz anderes Gesicht präsentiert die Geschäfts- und Büromeile entlang der Avenida Providencia. Moderne Architektur, gepflegte Einkaufszentren und schicke Boutiquen prägen das Bild. In den aufgestylten Bars und erlesenen Restaurants der Viertel Suecia und El Bosque Norte treffen sich die Yuppies zur Happy Hour und die High Society zum vornehmen Dinner.
Lebhaft geht es auch im Künstler- und Boheme-Viertel Bellavista zu. Hier ist das skurrile Wohnhaus des Nationaldichters Pablo Neruda zu besichtigen, und am Abend fällt die Wahl schwer zwischen Off-Theatern und Salsotheken, Feinschmeckerlokalen und Jazzkneipen.
Von Santiago aus lassen sich die Anden ebenso leicht erkunden wie das ländliche Umfeld und die Zentralküste. In weniger als einer Stunde sind die ersten Skigebiete erreicht, die von Juni bis Oktober die Profis und Fanatiker des weißen Sports anlocken. Im chilenischen Sommer zieht es die Bergwanderer und -steiger in die wilden Hochtäler und auf die schroffen Andengipfel. Mehrere Weingüter in der näheren Umgebung laden zur Besichtigung ihrer Hazienda-Parks und Kelterkeller sowie zur Verkostung ihrer edlen Tropfen ein.
Schließlich ist es nur ein Katzensprung zu den Seebädern am Pazifik, mit langen Sand- und Felsenstränden, rustikalen Fischlokalen und kulturellen Attraktionen wie dem Stranddomizil des Poeten und Nobelpreisträgers Pablo Neruda in Isla Negra. Das originelle, verwinkelte Haus, in dem Neruda von Flaschen über Seeschnecken bis zu Galionsfiguren alles sammelte, ist heute Museum.
VIÑA DEL MAR
Die ausgedehnten Sandstrände von Viña del Mar, malerisch von schwarzen Felsklippen unterbrochen, ziehen jeden Sommer die Sonnenhungrigen an. Auf sie warten gepflegte Parks mit noblen Sommervillen, schicke Hotels mit Pool und Privatstrand und Restaurants mit Pazifikblick und Meeresgerichten. Abends ziehen die jungen Leute von einer Bar zur anderen, tanzen in den Diskotheken bis zum Morgen und erwarten den Sonnenaufgang am Strand. Im Februar steigt in Viña die Stimmung auf den Siedepunkt: Dann strömen die Fans in den Quinta-Vergara-Park zum Internationalen Liedfestival, bei dem sich Stars und Sternchen präsentieren und das in ganz Hispanoamerika übertragen wird.
VALPARAISO
Viña und das benachbarte Valparaíso sind längst verschmolzen, und doch könnten die Gegensätze kaum größer sein: hier das lebhafte Seebad, dort der geschäftige Hafen – einer der größten des Landes. Auf den Kais drehen sich die Kräne und stapeln sich die Container, im Stadtzentrum hatten die Handelshäuser aus Europa schon vor 200 Jahren ihre Büros, und hier residiert hinter einer ehrwürdigen Fassade die älteste Zeitung spanischer Sprache: der 1827 gegründete “El Mercurio”. Das ganz besondere, eigenwillige Flair verleihen Valparaíso jedoch weniger die Gründerzeit-Gebäude und originellen Hafenkneipen, sondern vielmehr die Hügel, die den Hafen wie Wächter umringen und an deren Hängen bunt gestrichene Holzhäuser wie Vogelnester kleben.
Hinauf gelangt man über ein verwirrendes Labyrinth aus steilen Stiegen, verwinkelten Gassen und kurvigen Sträßchen – und mit ratternden Aufzügen. Die uralten, aber verlässlichen Ungetüme befördern den Besucher zu den Aussichts-promenaden auf den Hügeln. Hier kann man in einem der Terrassencafés sitzen und den Panoramablick über Hafen und Bucht genießen. Nicht von ungefähr steht eins der Häuser des Poeten Pablo Neruda auf dem Cerro Bellavista (“schöne Aussicht”). Das historische Zentrum Valparaísos wurde im Juli 2003 von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt.
ZAPALLAR
Ruhen Sie sich, mitten in einer Landschaft von imposanter Schönheit und hellem Sand, der sich mit ausgedehnten Felsstränden abwechselt, aus. Auch einen Fischerhafen, der immer noch aktiv ist, finden Sie hier. Besuchen Sie diesen exklusiven Badeort, der mit seinen großen Villen unterschiedlichen Designs, aber hauptsächlich im italienischen Stil, begeistert. Besuchen Sie diese kleine von Hügeln umgebene Bucht und gehen Sie an ihrem Küstenweg spazieren. Genießen Sie das Mikroklima, das die Ortschaft vor dem Küstenwind schützt, während Sie die delikaten Meeresfrüchte probieren, die die lokalen Restaurants anbieten. Erfahren Sie mehr über die Geschichte dieses Ortes aus dem Mund seiner liebenswürdigen Bewohner oder gehen Sie in den Tiefen des Pazifischen Ozeans tauchen. Wenn Sie gerne surfen, gehen Sie zum benachbarten Strand von Maitencillo. Seine Wellen sind perfekt für Anfänger, wie auch für Fortgeschrittene.